Die "alte Apotheke" - Historie

Alte Apotheke - Blick von der Stadtmauer

Die ‚Alte Apotheke‘ ist  das älteste Fachwerkständerhaus der Pfalz. Es wurde im Jahre 1608 durch den Gerber David Gille Anthoine auf den Grundmauern des Zisterzienserklosters erbaut. Wie durch ein Wunder wurde das  Haus in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, im Gegensatz zur nahezu gesamten Häuserzeile, nicht zerstört. In den nächsten zwei Jahrhunderten erlebte das Haus einen turbulenten Besitzerwechsel. Es wurde auch nachweislich erst seit 1814, letztendlich bis 1966, als Apotheke genutzt. 

Der letzte Besitzer, der Apotheker Ernst Buchert, verkaufte die jetzt wirklich ‚Alte Apotheke‘ an die Stadt Otterberg. 1978 begannen die Sanierungsarbeiten des bis dahin eher unscheinbaren Hauses, waren doch Fassade und Innenräume verkleidet. Das Fachwerk wurde freigelegt. Es ist wohl dem Denkmalschutz zu verdanken (gibt es erst seit 1978), dass das historische Objekt nicht dem üblichen Sanierungswahn der 70er- und 80er-Jahre zum Opfer gefallen ist und sich uns heute in seiner Außergewöhnlichkeit und kulturellen Vielfalt mit seinen vielfältigen Facetten und Stilrichtungen  präsentiert. 1982 wurde das Gebäude in einer Feierstunde den „Bürgern übergeben“. Von nun an wurde das Erdgeschoß als Touristeninformation, das 1. und 2. Obergeschoß als Bücherei und das 3. Obergeschoß als Lehr- und Gemeinschaftsraum genutzt.

Die ‚Alte Apotheke‘ wurde 2012 in einem Bieterverfahren von der Stadt Otterberg verkauft. Wir haben mit unserem Konzept überzeugend Wege aufgezeigt und dabei nur ein Ziel verfolgt: dieses einmalige historische Kulturgut nicht zu verschließen und den Menschen mit größter Wertschätzung zugänglich und offen zu gestalten.

Klosterstübchen

Klosterstuebchen

Unser kleines Klosterstübchen im Erdgeschoß der ‚Alten Apotheke‘ mit seinen etwa 30 Sitzplätzen vereint viele Stilrichtungen. Zu unterschiedlichen Tageszeiten wechselt das Klosterstübchen seine Atmosphäre. Hier findet jeder sein Refugium. Mittags Café und Bistro, abends Bier- und Weinstübchen, inspirierend, gemütlich und sympathisch, ob bei Tageslicht oder der dezenten Beleuchtung am Abend. Es ist ein kleines Museum innerhalb der Geschichte des Gebäudes. 

Bei der Renovierung 1978 stieß man auf die ursprünglichen Wandmalereien. Wie der ehemalige Bezirksoberkonservator Dr. Ottheinz Schindler erklärt, gibt es weder in der Pfalz noch in den angrenzenden Gebieten ein Bürgerhaus, das so eine alte Bemalung der Wohnräume aufweisen kann. In monatelanger Arbeit und mit großer Akribie wurde das Alte bewahrt und ergänzt, so dass man sich in das beginnende 17. Jahrhundert zurückversetzen kann.

Klosterstuebchen Fruehstueckstheke

Kleine moderne Akzente wechseln sich mit kultigen und historischen Elementen ab. Der alte Stammtisch (Gastwirtschaft Schmidt in Katzweiler) wird von einer Truhenbank von 1880 aus Siebenbürgen flankiert. Die alten Schränke stammen aus Belgien und sind auch über 100 Jahre alt. Die unterschiedlichen alten Stühle wurden von der Lebenshilfe in Grünstadt wieder sitzfähig gemacht. Die vielleicht nicht unbedingt allergemütlichste, aber eine der wohl originellsten Sitzgelegenheit landesweit, bieten zwei Holzbänke aus einer niederösterreichischen Gaststube von 1850. Von hier haben Sie einen Blick auf die Hauptstraße und die Abteikirche. Neben den vielen kleinen Details sollten Sie sich die mit Holz umbaute Theke anschauen. Es ist kein Zufall, wenn Sie die Elemente eines Kinderbettchens entdecken. Überhaupt: Entdecken Sie das Klosterstübchen für sich!    

Apothekersaal

Kerzen im Barocksaal

Erhaben und festlich, trotz seiner nur 45 qm Grundfläche ein kleines Raumwunder. Aus der Zeit des Spätbarocks (ca. 200 Jahre alt) stammt die letzte in Otterberg erhaltene Stuckdecke. Himmelblau, mit unterschiedlichen Ornamenten, wie z.B. dem Eichenlaub, dem Zeichen der Zisterzienser. Die alten Kassettenböden sind mit Eiche abgesetzt, wurden von uns abgeschliffen und geölt. Dieser Barocksaal ist ein Relikt aus einer sicher wohlhabenderen Phase der Vorbesitzer. Auch in dieser Zeit waren Statussymbole üblich.

Im Zuge unserer Sanierungsmaßnahmen schrieb uns Dr. Brandes von der Caparol Baudenkmalpflege in einem Exposé: „Bedingt durch die Stuckdecke hat der Raum eindeutig einen barocken Charakter. Im Barock war es durchaus üblich, das Holzfachwerk im Farbton der Wand zu streichen. Fachwerk, das wir heute als schmückend empfinden, war im späteren Barock nicht in Mode. Man hat es deshalb häufig überstrichen. Wer damals vermögend war, baute massiv. Fachwerk war die Bauweise der armen Leute, deshalb ist der Barocksaal historisch vorbildlich. Die Stuckdecke ist sehr wertvoll (eine vergleichbare Arbeit ist bei den heute üblichen Lohnkosten kaum bezahlbar) und der Blickfang des Raumes.“

Er ist unser Festsaal, es gibt kaum ein stilvolleres Ambiente, um sein Fest zu feiern … bei uns hat man/frau sich sogar schon „getraut“. Durch unsere Bestuhlungskonzepte Platz finden bis zu 40 Personen im Apothekersaal Platz.

Die 'Alte Bibliothek'

Büro auf Zeit

Vormals Kinder- und Jugendbibliothek der Stadt Otterberg, bietet der bürgerliche Charme des Raumes heute multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten.

Geschickt können wir auch das Bild der 'Alten Bibliothek' situativ ändern. Es ist der ideale Raum für Seminare bis zu 15 Personen (gesamtes Equipment inkl. WLAN vorhanden) oder für Ihren festlichen Anlass. Leicht schaffen wir eine lockere Kombination von Steh- und Sitzbereich.

Eine besondere Chance besteht in der Nutzung als 'Büro auf Zeit'. Wem ein festes Büro vor Ort zu viel ist, aber dennoch ansprechbar sein möchte, der findet hier eine stilvolle und überschaubare Lösung. Ob hier und da zwei Stunden oder an immer wiederkehrenden Tagen ... wir freuen uns auf Partner, die den Wert der 'Alten Apotheke' so zu schätzen wissen wie wir.

Wir freuen uns, dass Notar Naumann seit August 2013 an jedem zweiten Donnerstag seine Beratungstage für Otterberg in der 'Alten Apotheke' durchführt. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des Notariats: www.notar-naumann.de

Kreuzanker

Historisches Klassenzimmer

Otterberg ist als die "Wallonenstadt" bekannt. Für besondere Baumaßnahmen suchten sich die Wallonen den Rat der Flandern, die Meister der Schiffsbaukunst waren. Wer die 'Alte Apotheke' von außen betrachtet, kann mit etwas Phantasie die angedeutete Form des Bugs eines Schiffes erkennen. Vom Giebel bis zum Fuß des Hauses ist die 'Alte Apotheke' 95 cm vorgebaut. Die Fenster sind wie im Schiffsrumpf schräg eingesetzt ... bei Sturm fallen sie von selbst zu.

Markant ist der, den Raum dominierende "Hölzerne Kreuzanker", der die Konstruktion und Bauweise unterstreicht und nicht nur Fachleute beeindruckt. Dieses historische, statische Element ist einzigartig und dürfte auch außerhalb der Pfalz und der angrenzenden Gebiete nur schwer zu finden sein.

Piazza Luisa

Piazza Luisa

... unser kleines Plätzchen mit 20 Sitzplätzen erinnert an den Flair des Südens.

Als der kleine Otterberger Junge seinen Papa gefragt hat: "Du Papa, wo ist eigentlich Italien?", war die Antwort für die Kenner des Luisenplätzchens kaum verwunderlich: "Direkt hinter der 'Alten Apotheke', Bub!"

Wir sind unserem Nachbarn, Herrn Ferckel aus München sehr dankbar, dass er uns die Freifläche zur Verfügung gestellt hat. Wir haben das alte Pflaster gehoben und neu verlegt. Birgit und Agnes haben über Nacht die beiden möglichen Flächen bepflanzt. Auch die beiden Garnituren sind Eigenbau. Viele Renovierungsarbeiten und Aufräumarbeiten liegen hier hinter, aber auch noch vor uns.

Piazza Luisa mit Wäscheleine

Die über die Gasse gespannte Wäscheleine erinnert nicht nur an den Süden, sondern war auch in Otterberg traditionell und gerade im Luisengässchen früher überall zu sehen. Bewusst wahren wir hier, wie in unseren gesamten Projekten, die Tradition und versuchen diese mit zeitgemäßen Ideen zu verbinden. Freuen Sie sich mit uns auf kleine und große Momente auf der 'Piazza Luisa' ... lassen Sie sich überraschen im Sommer, wie im Winter!!!???